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Steinbach

Aus Stadtwiki Baden-Baden

Wappen Steinbach.png

Steinbach
Stadt Baden-Baden

Steinbach ist eine der drei Baden-Badener Reblandgemeinden.
Infos

Einwohner 3970 Stand 31. Dezember 2014
Eingemeindung 1. Juli 1972
Postleitzahlen 76534
Vorwahlen 07223
SteinbachPositionskarte.jpg

Der Baden-Badener Ortsteil Steinbach liegt südwestlich der Stadtmitte im Rebland. Jedes Jahr Anfang Juni findet innerhalb und rund um den alten Stadtkern Steinbachs die Mittelalterlichen Winzertage statt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten]

Der historische Stadtkern von Steinbach mit Stadtmauer und zahlreichen alten Gebäude, erinnert an die frühere Bedeutung von Steinbach. Da die Steinbacher sparsam waren und ihre Häuser teilweise direkt an die Stadtmauer angebaut haben sind heute noch große Teile dieser Mauer erhalten und vermitteln ein Bild der mittelalterlichen Verhältnisse. Zu bewundern sind auch das denkmalgeschützte Zehnthaus und die katholische Kirche St. Jakobus. Auf der Kirche gibt es seit einigen Jahren ein Storchennest. Ebenfalls im alten Steinbacher Stadtkern liegt das Reblandmuseum. Es informiert über die Geschichte des Reblands und des Weinanbaus in der Region. Als Wahrzeichen des Reblands darf natürlich auch die Yburg nicht unerwähnt bleiben. Sie thront auf dem Yberg oberhalb von Steinbach.

Kleinarchitektur[Bearbeiten]

Oberhalb des Friedhofs befindet sich das Meister Erwin Denkmal. An diesem Platz kann man bei guter Sicht bis zum Straßburger Münster blicken, an dem Erwin von Steinbach mitgewirkt hat. Die Galgenbosch Stele ist ein neueres Denkmal, das an die Gewalt der Hexenverfolgung erinnert. In Steinbach gibt es zahlreiche Brunnen wie zum Beispiel der Pferdebrunnen. Weitere Brunnen finden sich an der Yburgstraße und bei der Ortsverwaltung.

Feste und Veranstaltungen[Bearbeiten]

Das bedeutendste Fest in Steinbach sind die Mittelalterlichen Winzertage Steinbach Anfang Juni. Zu diesem Stadtfest mit zahlreichen Attraktionen laden die Steinbacher Vereine ein.

Ebenfalls im Juni findet das Abendradrennen des RSV Yburg Steinabch statt. Hierzu werden regelmäßig einige Straßen für den Verkehr gesperrt. Der Katharinenmarkt Steinbach findet an einem Mittwoch im November statt. Außerdem gibt es am Samstag vor dem dritten Advent einen kleinen Weihnachtsmarkt im Bürgergarten. Veranstaltungen der Steinbacher Vereine finden häufig auf dem überdachten Festplatz Kolbenacker an der Alten Landstraße statt.

Geschichte[Bearbeiten]

Frühe Besiedlung[Bearbeiten]

Wann sich die ersten Menschen in der Gegend um Steinbach ansiedelten, kann heute nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden. Funde von 4.500 Jahre alten Speerspitzen und Pfeilen deuten auf die Anwesenheit von Menschen zu dieser Zeit hin. Die Lage Steinbachs am Rande der fruchtbaren Rheinebene außerhalb der Überschwemmungsbiete des Rheins und bei den Jagdgründen des Schwarzwaldes bot jedenfalls gute Voraussetzungen für eine Besiedlung.

Römerzeit[Bearbeiten]

Im ersten Jahrhundert besetzten die Römer das Land östlich des Rheins. Von Süden aus Basel kommend führte die Trajan-Straße, eine wichtige Staats- und Militärstraße der Römer, westlich an Steinbach vorbei in Richtung Norden. Im Jahr 1580 wurde ein Leugenstein (Meilenstein) aus dem Jahr 213 n. Chr. gefunden. Die Inschrift lautete "von hier bis Aquae vier Leugen". Auch weitere Steinfunde in Richtung Sinzheim belegen den Verlauf der Straße. Die Straßenbezeichnungen Römerwall und Steinweg sind auf diesen Umstand zurückzuführen.

Mit dem Fall des römischen Schutzwalls Limes 254 n. Chr. endete die römische Herrschaft in der Region und der Rhein wurde wieder zur Grenze des römischen Reichs. Die Alemannen zerstörten die meisten Bauwerke der Römer, übernahmen aber deren fortschrittliche Ackerbautechniken. Es wird vermutet, dass auch der Anbau der Weinreben fortgeführt wurde und die Weintradition des Reblands somit auf die Römer zurückzuführen ist.

Name Steinbach[Bearbeiten]

Die Ursprünge des Ortes Steinbach liegen wohl in der Zeit nach der Völkerwanderung. Forscher vermuten, dass alemannische Siedler auf dem heutigen Kirchenbuckel eine Thingstätte an einem Stein einrichteten. Eine solche Stätte war Ort für Gerichtsverhandlungen und zum Abhalten von Versammlungen. Somit könnte sich der Name Steinbach auf "den Stein unweit des Baches" zurückführen lassen. Bekannt ist, dass die frühen christlichen Missionare ihre Kirchen bewusst an alten Kultstätten errichteten und alte Symbole ersetzten. Eine andere Forschermeinung ist, dass Steinbach entlang der Straße und des Baches entstand und die Kirche später daneben auf dem Hügel errichtet wurde.

Kirchspiel Steinbach[Bearbeiten]

Es waren vermutlich irische Mönche, die um das 7. oder 8. Jahrhundert eine erste Kirche in Steinbach errichteten. Das Kirchspiel Steinbach hatte große Bedeutung für die Region. Alle Orte und Siedlungen zwischen Büllot und Oos gehörten anfangs zum Kirchspiel Steinbach. Im Laufe der Zeit errichteten Gemeinden wie Iffezheim und Stollhofen und Sinzheim ihre eigenen Kirchen und kirchlichen Verwaltungszentren.

Im Jahr 1070 wurde Steinbach erstmals in einer Schrift erwähnt. Berthold, der Gaugraf der Ortenau, hatte dem Kloster Hirsau unter anderem auf Steinbacher Gemarkung liegende Waldungen und Rebflächen geschenkt. Diese Besitztümer wurden dann im Codex Hirsaugiensis festgehalten.

Stadtrecht[Bearbeiten]

Ein besonders wichtiges Datum für Steinbach ist der 23. August 1258. Auf Bitten des Markgrafen Rudolf I. von Baden verlieh König Richard von Cornwall dem Ort an diesem Tag das Stadt- und Marktrecht. Der Wochenmarkt wurde auf den Mittwoch gelegt. Steinbach erhielt ein Wappen und ein Siegel. Vermutlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Stadtmauer begonnen. 337 Meter der ursprünglich 450 Meter langen Mauer sind noch heute erhalten. Es gab zwei Stadttore, das Bühler und das Badener Tor.

Das Heer des Straßburger Bischoffs zerstörte 1333 vor dem Angriff auf die Yburg auch die drei Steinbacher Adelshöfe und weitere Häuser. In den Jahren 1643 und 1689 wurde Steinbach innerhalb der Stadtmauern völlig zerstört.

Im Jahr 1810 wurden die Stadttore entfernt, um den Zugang zur Stadt zu erleichtern.

Verlust der Eigenständigkeit und neuere Geschichte[Bearbeiten]

Steinbach verlor über die Jahrhunderte immer mehr an Bedeutung und geriet gegenüber benachbarten Städten, wie beispielsweise Bühl, ins Hintertreffen. Bei der baden-württembergischen Gebietsreform 1972 verlor die kleine Stadt dann auch ihre Eigenständigkeit. Sie wurde in die Stadt Baden-Baden eingemeindet. Seitdem bildet sie zusammen mit Neuweier und Varnhalt die südlichen Baden-Badener Reblandgemeinden. Anfangs hatte jede der drei Gemeinden einen eigenen Ortschaftsrat. Vor der Kommunalwahl 2004 beschlossen die Ortschaftsräte sich zu einer "Ortschaft Rebland" zuammenzuschließen, mit einem Ortschaftsrat und einem Ortsvorsteher, der seitdem für alle Reblandgemeinden gleichermaßen zuständig ist.

Organisationen[Bearbeiten]

Restaurants & Cafés[Bearbeiten]

Das Restaurant Herd's Eintracht liegt im verkehrberuhigten alten Stadtkern von Steinbach direkt neben der Kirche St. Jakobus. Zum Restaurant gehört auch ein Biergarten. Das Gasthaus Linde liegt an der Yburgstraße und ist sowohl Restaurant als auch Hotel. Gegenüber der Linde befindet sich das Café Vollmer. Die Leckereien von Konditormeister Vollmer können entweder vor Ort genossen oder mit nachhause genommen werden.

Café Vollmer

Yburgstr. 122
CaféVollmer.jpg
Das Café Vollmer in Steinbach hat eine große Auswahl an Kuchen und Süßspeisen zu bieten. Mehr: Café Vollmer

Gasthaus Linde

Yburgstraße 79
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Das Gasthaus Linde mit Hotel und Gastronomie befindet sich in Steinbach unweit des Steinbacher Schwimmbads. Mehr: Gasthaus Linde

Herd's Eintracht

Steinbacher Str. 47
HerdsEintracht.jpg
Herd's Eintracht ist ein traditionsreiches Restaurant im alten Stadtkern von Steinbach mit ruhigem Biergarten. Mehr: Herd's Eintracht

Tagesstätten, Kindergärten und Schulen[Bearbeiten]

Weingüter[Bearbeiten]

Weitere ansässige Firmen[Bearbeiten]

Steinbach besitzt ein eigenes Gewerbegebiet. Es liegt westlich des alten Stadtkerns an der Bahnlinie. Hier finden sich zahlreiche Firmen darunter:

Vereine[Bearbeiten]

Spielplätze und Anlagen[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

  • Infobroschüre Das Baden-Badener Rebland herausgegeben von der Stadt Baden-Baden / Ortsverwaltung Rebland, Fassung vom Januar 2015, S. 8 f.
  • Chronik der Stadt Steinbach von Roland Seiter (Pressesprecher der Stadt Baden-Baden) (leider nicht mehr online erreichbar)