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Spielcasino Baden-Baden

Aus Stadtwiki Baden-Baden

Casino um 1865

Das Casino Baden-Baden ist eine der traditionsreichsten Spielbanken Europas. Sie ist im Kurhaus untergebracht. Gespielt wird Roulette, Black Jack und Poker sowie Automatenspiele. Die Automatenspiele sind räumlich von den klassischen Spielen getrennt.

Ein Besuch im Casino[Bearbeiten]

Klassisches Spiel[Bearbeiten]

Vor dem Eintritt in die Spielbank besteht im Foyer des Kurhauses die Möglichkeit Jacken und Mäntel für einen Euro pro Person an der Garderobe abzugeben. Im Eingangsbereich der Spielbank wird die Eintrittskarte gelöst und der gültige Ausweis oder Reisepass überprüft. Ohne diesen ist der Eintritt nicht möglich. Gäste müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Weiterhin wird auf "angemessene Garderobe" geachtet. Männer benötigen Krawatte und Sakko.[1] Nach dem Passieren der Kartenkontrolle kann an den Kassen Geld in Jetons umgetauscht werden.

Automatenspiel[Bearbeiten]

Für das Automatenspiel gelten nicht ganz so strenge Bestimmungen bezüglich Kleidung. Der Zutritt ist mit "gepflegter Freizeitkleidung" möglich. [1]

Geschichte[Bearbeiten]

Das Glücksspiel hat in Baden-Baden eine lange Tradition. Zuerst wurde es in den Gasthäusern betrieben. Im Jahr 1748 gab es wohl einen markgräflichen Erlass, der es den Badewirten offiziell erlaubte Glücksspiel anzubieten.[2]. Als die Gästezahlen im 19. Jahrhundert erheblich stiegen, konnte der ordnungsgemäße Spielbetrieb in den Hotels nicht mehr sichergestellt werden. Daher wurde das Spiel auf das damalige Konversationshaus am Marktplatz und den Vorgänger des Kurhauses, das Promenadehaus, monopolisiert.

Nach dem Bau des heutigen Kurhauses 1824 durch Friedrich Weinbrenner, durfte nur noch dort gespielt werden und der Pächter Antoine Chabert wurde zum einzigen Spielbankpächter der Stadt. Zuerst stand dem Glücksspiel nur ein sehr beengter Raum hinter dem Großer Konversationssaal zur Verfügung. Später wurde dann im Großen Konversationssaal, dem heutigen Weinbrennersaal, gespielt. Antoine Chabert und sein Sohn schufen wichtige Grundlagen für den späteren Erfolg des Casinos. Beispielsweise engagierten sie bekannte Opernensembles und Künstler und gestalteten ein kulturelles Begleitprogramm.

Nach dem Spielbankverbot in Frankreich 1838 kam der ehemalige Mitpächter aller zehn Spielsäle in Paris, Jacques Bénazet, nach Baden-Baden und übernahm das Casino als neuer Spielbankpächter. Er führte die Spielbank zur Blüte und wurde zum einflussreichsten Mann der Stadt. Mit seinen Investitionen in das kulturelle Unterhaltungsprogramm, in internationale Marketingmaßnahmen und die Infrastruktur avancierte Baden-Baden zum mondänen Modebad.

Nach dem Tod Jacques Bénazets 1848 übernahm sein Sohn Edouard Bénazet die Spielbank und setzte sein Werk mit noch größerem Erfolg fort. Unter Edouard Bénazet wurden von 1853 bis 1854 die Räume des Theaters im Nordflügel zu den heutigen Spielsälen umgebaut. Für die pompöse Gestaltung im Stil französischer Königsschlösser war Charles Séchan verantwortlich. Das Theater erhielt daraufhin in der Nachbarschaft ein neues Gebäude.

Als Edouard Bénazet 1867 starb, übernahm dessen Neffe Emile Dupressoir die Spielbank und leitete sie bis das Glücksspiel im neugegründeten Deutschen Reich verboten wurde. Am 31. Oktober 1872 endete die Baden-Badener Glücksspiel Ära im letzten Spiel mit "9 rot".[3]

Nach über 60 Jahren Pause wurde das Glücksspiel 1933 wieder aufgenommen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges schloss 1944 das Casino erneut.

Ein weiteres Mal öffnete die Baden-Badener Spielbank 1950. Zuerst wurde das Haus von der Spielbank Baden-Baden GmbH & Co. KG betrieben. Seit 2003 gehört das Casino Baden-Baden, neben den Spielbanken Konstanz und Stuttgart, zur Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KG. Diese ist zu 100% im Besitz des Landes Baden-Württemberg.[4]

Quellen[Bearbeiten]

  • Helmuth Bischoff Baden-Baden: Die romantische Bäderstadt im Tal der Oos. Kurbetrieb zwischen Casino, Park und Kloster. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3086-3 S. 216 ff.

Einzelnachweise:

  1. 1,0 1,1 Einlassbestimmungen
  2. Helmut Bischoff Baden-Baden (1996), S. 216: Zweifel an markgräflichen Spiel-Konzessionen 1748, ohne Angabe des Grunds.
  3. Helmut Bischoff Baden-Baden (1996), S. 219
  4. Impressum des Casino Baden-Badens