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Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach

Aus Stadtwiki Baden-Baden

Augusta 1861

Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach (* 30. September 1811 in Weimar; † 7. Januar 1890 in Berlin) war als Ehefrau von Wilhelm I. ab 1861 Königin von Preußen und ab 1871 Deutsche Kaiserin. Sie besuchte Baden-Baden 40 Jahre lang regelmäßig zur Kur im Sommer. Ihre Anwesenheit in Baden-Baden, allein oder zusammen mit ihrem Mann, lockte auch viele andere Persönlichkeiten in die Kurstadt. Nach ihrem Tod wurde das prunkvolle Augustabad nach ihr benannt, das heute nicht mehr besteht. Im Stadtgebiet erinnern noch der Augustaplatz und das Kaiserin Augusta Denkmal in der Lichtentaler Allee an ihre Anwesenheit.

Leben[Bearbeiten]

Augusta wurde am 30. September 1811 als Tochter von Großherzog Carl Friedrich von Sachsen-Weimar und der Großfürstin Maria Pawlowna von Russland in Weimar geboren. Ihre Mutter war eine Schwester des russischen Zaren Alexander I. von Russland. Augusta wuchs am Weimarer Hof auf, der als sehr liberal galt. Sie erhielt eine umfangreiche Bildung.

Im Jahr 1829 heiratete sie Prinz Wilhelm I. von Preußen. Eigentlich liebte Wilhelm Elisa Radziwill, doch konnte er diese nicht heiraten, da sie keine ebenbürtige Partnerin darstellte. Für die Ehe mit Augusta, die von Wilhelms Vater arrangiert worden war, stellte dies keine glückliche Ausgangssituation dar. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Friedrich wurde am 18. Oktober 1831 und Luise am 3. Dezember 1838 geboren. In den Jahren 1842 und 1843 erlitt Augusta jeweils eine Fehlgeburt.

1850 reiste Augusta zum ersten Mal zur Kur nach Baden-Baden und fand Gefallen an der idyllischen Kurstadt. Von da an verbrachte sie regelmäßig mehrere Monate im Sommer in Baden-Baden. Augusta und auch Wilhelm I. übernachteten bei ihren Aufenthalten immer im Maison Messmer. Friedrich I. von Baden verliebte sich in die häufig mitgereiste Tochter Luise und heiratete sie 1856, in dem Jahr, in dem er auch die Landesherrschaft als Großherzog übernahm.[1] Auf diese Weise kam eine verwandtschaftliche Beziehung des Kaiserpaares zum Großherzog von Baden zu Stande. In Baden-Baden traf Augusta auf ein vielseitiges kulturelles Angebot. Beispielsweise war sie gerne Gast bei den kulturellen Abenden der Gesangskünstlerin Pauline Viardot-Garcia.[2] Auch die Spaziergänge in der Lichtentaler Allee genoss sie. 1859 kaufte Wilhelm I. das in der Allee gelegene Hirtenhäuschen, das fortan als Rastplatz des Kaiserpaares diente. Prunk und Protz und insbesondere dem Glücksspiel stand Augusta kritisch gegenüber. In Baden-Baden zeigte sich auch Augustas Zuneigung für das fortschrittliche England. Gemeinsam mit ihrem Mann Wilhelm I. unterstützte sie den Bau der englischen Kirche St. Johannis.[3]

In der Politik versuchte Augusta ihren Mann in eine liberale Richtung zu beeinflussen. Dabei bekämpfte sie insbesondere Otto von Bismarck. Dem immer mächtiger werdenden Staatsmann hatte sie aber zu wenig entgegen zu setzen. Kaiser Wilhelm I. folgte überwiegend der konservativen Politik Bismarcks.

Im Jahr 1881 stürzte Augusta in Koblenz schwer. Sie war fortan an Krückstock und Rollstuhl gebunden. Im Drei-Kaiser-Jahr 1888 starb ihr Mann, Kaiser Wilhelm I., am 9. März 1888. Nach nur 99 Tagen Regentschaft erlag ihr Sohn Friedrich am 15. Juni seinem Krebsleiden. Von da an war Augustas Enkel Wilhelm II. Deutscher Kaiser. Am 7. Januar 1890 verstarb Augusta in Berlin.

Quellen[Bearbeiten]

  • Goetz, Walter, Augusta, in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 451-452 Onlinefassung
  • Artikel Augusta, deutsche Kaiserin und Königin von Preußen von Hermann von Petersdorff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 89–143, Online verfügbar bei Wikisource

Einzelnachweise:

  1. Helmuth Bischoff Baden-Baden: Die romantische Bäderstadt im Tal der Oos. Kurbetrieb zwischen Casino, Park und Kloster. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3086-3, S. 30
  2. Helmuth Bischoff Baden-Baden: Die romantische Bäderstadt im Tal der Oos. Kurbetrieb zwischen Casino, Park und Kloster. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3086-3, S. 66
  3. Helmuth Bischoff Baden-Baden: Die romantische Bäderstadt im Tal der Oos. Kurbetrieb zwischen Casino, Park und Kloster. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3086-3, S. 141

Weblinks[Bearbeiten]