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Ölberggruppe

Aus Stadtwiki Baden-Baden

Die Ölberggruppe bei der Spitalkirche in Baden-Baden zeigt Jesus Christus beim Gebet mit drei seiner schlafenden Jünger. Das Steinmonument gehörte einst zum Stadtfriedhof, der sich hier vor der mittelalterlichen Stadtmauer befand. Es blieb bestehen, als der Friedhof nach Lichtental umzog. Beim Bau der Caracalla Therme wurde das Denkmal an seine heutige Position versetzt.


Entstehung[Bearbeiten]

Die Ölberggruppe bei der Spitalkirche wurde um 1500 aus rötlichem Sandstein für die Felsen und aus gelblichem für die Figuren angefertigt. Es wird vermutet, dass der Ölberg nach einem Kupferstich Martin Schongauers (ca. 1450–1491) geschaffen wurde. Beim Bildhauer könnte es sich um Peter Gerhart, Sohn von Niclaus Gerhaert von Leiden, gehandelt haben, der 1489 das Bürgerrecht in Straßburg aufgegeben hatte. Kurz darauf wird in den Badener Zinsbüchern ein "Bildschnyder Peter Gerhart" genannt.[1]

Das seitlich angebrachte Doppelwappen Neipperg/Stöffeln verweist auf den Stifter. Daraus kann man schließen, dass es sich um eine Stiftung von Wilhelm von Neipperg (1430 - 1498) und seiner Frau Margarete von Stöffeln handelt. Aber auch ein unverheirater Sohn kommt als Stifter in Betracht.[2]

Beim Entstehungsjahr des Denkmals sind sich verschiedene Quellen uneinig. Bei einigen Quellen wird das Jahr 1422 genannt.[3] Dies ist aber unplausibel, da es nicht zu den Lebensdaten von Schongauer und von Neipperg passt und die Umgestaltung des Spitalgeländes erst um 1453 begann. Andere Quellen geben das Entstehungsjahr mit "vor 1500"[4] [5] oder "um 1500"[2] an.

Die Statue des Engels wurde im 19. Jahrhundert erneuert.[2]

Biblischer Hintergrund[Bearbeiten]

Die Ölberggruppe stellt eine Episode am Anfang des Leidensweges Christi dar. Kurz vor seiner Ergreifung und Kreuzigung ging Jesus von Jerusalem aus zum nahen Ölberg in Begleitung von drei Jüngern. Die jedoch schliefen ein, während er zu Gott betete.

Geschichtlicher Hintergrund der Ölberggruppen[Bearbeiten]

Die Ölberggruppen wurden für Passions- und Todesangstandachten genutzt.[4] Das Motiv der Ölberggruppen in Bildern, Reliefs und vollplastischen Darstellungen fand im 15. Jahrhundert große Verbreitung. Die vollplastischen Darstellungen wurden auch im Außenbereich bei Kirchen und auf Friedhöfen aufgestellt.

Quellen[Bearbeiten]

  • DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 131 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0013102.

Einzelnachweise

  1. Rolf Gustav Haebler Geschichte der Stadt und Kurortes Baden-Baden Band I., Verlag Dr. Willy Schmidt, Baden-Baden 1969, S. 73
  2. 2,0 2,1 2,2 DI 78, Nr. 131 (s.o.)
  3. Bäuerle und andere Stadtführer Baden-Baden - Altstadt - Villen - Allee Arbeitskreis für Stadtgeschichte Baden-Baden e.V. 1994, ISSN-NR. 0936-742X, S.51f
  4. 4,0 4,1 Helmuth Bischoff Baden-Baden, DuMont, 1996, ISBN 3-7701-3086-3, S. 104
  5. Clemens Kieser und andere Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden Konrad Theiss Verlag, 2002, ISBN 3-8062-1599-5 S. 60f
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