Waldhaus Batschari
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Das Waldhaus Batschari ist eine Schutzhütte im Baden-Badener Stadtwald mit großartigem Blick auf Baden-Baden. Aus der nach Norden hin offenen Hütte und von der davor liegenden Terasse blickt man auf die gegenüberliegende Berge Battert und Merkur und auf die Baden-Badener Altstadt. Die Hütte wurde von dem Zigarettenfabrikanten August Batschari gestiftet. Die Bauweise ist massiv. Es ist vielleicht die am aufwändigsten gestaltete Schutzhütte im Baden-Badener Stadtwald.
Ausgestaltung Innen[Bearbeiten]
Im Inneren finden sich Darstellungen heimischer Wildtiere.
Gedicht im Innenraum[Bearbeiten]
Außerdem ist an der Rückwand ein Gedicht zu lesen.
Hier wo ein Größ'rer einst mit seiner mächt'gen Hand
Den Wundertempel der Natur erschuf, erstand
Ein kleines Heim und bittet euch zu Gast.
Es grüßt Euch zu: Verweilt und haltet Rast,
Ihr kommt vom Tale her, dort wo der Dunstkreis zieht,
Ihr steigt hinan .... Ihr fühlt, der Alltag flieht,
Der Gassen Enge weitet sich .... dem Sonnenball entgegen
Treibt's hurtig Euch auf hochgeschraubten Wegen.
So ist das Leben. Wen auch zög' es nicht zum Lichte?
Und ward die Hoffnung auch so oft zunichte,
Auf's Neue stets ist unser Mut bereit zum Aufwärtssteigen.
Wer fehlt, die Hand auf's Herz, in diesem bunten Reigen,
Der zu Höhe strebt? Und ist der Weg auch sauer.
Und liegt am Abgrund auf der Lauer
Ein tückisches Geschick - wir achten nur, Ihr wißt,
Der Sehnen Ziel. Und wenn es auch der Güter Bestes ist,
Was wir, mühselig aufwärtssteigend uns erringen,
Das ist's allein nicht, was das Glück kann bringen,
Es ist der Weg nicht nur, es ist zu rechten Zeit die Rast,
Die uns zum Ziele bringt,
Euch sagen, wenn Euch dieses Häufchen grüßt.
Nach Pflicht und Tagesfrohn versüßt
Erst stiller Ruh' Beschaulichkeit den Kampf, die sinnt,
Die prüft, ob unser Leben innerlich gewinnt,
Die rückwärts, vorwärts blickt, ob auch die Seele
Den rechten Weg zum wahren Glück erwähle.
So haltet Rast an diesem Ort und überseht
Den Weg, woher er kam, wohin er geht.
Laßt's Euch, woran das Aug' sich weidet,
Ein gutes Omen sein, bevor Ihr weiter schreitet.
Hier über uns das nahe Himmelszelt,
Und rings umflutet uns die reiche Welt
Der Schöpfung: Tiefe Wälder, grüne Auen
Des Sommers Wiesen, bunt geschmückt wie Pfauen
Daneben gelbe Aecker, schwarze Gründe, rote Hecken.
Ein Höhenwind streicht d'rüber, und es necken
Sich alte Brummer, tolle Falter flink im Windeshaschen(?)
O! frohes Leben! Unter'm Waldbusch naschen
Vöglein ihr Würmchen, steigen auf, in sel'gen Weisen
Ihre Luft und Dankbarkeit zu preisen
Hör' es der Wand'rer auf der stillen Rast
Und halt es fest, wenn Andacht dich erfaßt.
Und so weih ich dir "Batschari-Haus"
Meine besten Wünsche. Ein und aus
Ziehe hier der Frohsinn! Still und traut
Von Heimatlieb' erdacht und aufgebaut.
Sei du ein neuer Zeuge all der Herrlichkeit,
Die selt'ner Reichtum hier wie Perl' an Perle reiht.
Sei du ein Zeichen uns zum Aufwärtsstreben,
Grüß' alle Tage uns, die wir im Tale leben,
Grüße die Neugeborenern und die vergehn,
Und siehst du bräutlich weiße Schleier wehn,
So rufe sie empor zu deinem Höhenweg.
Des heimatlichen Bodens tägliches Erleben
Wird sich mit deinem Wächterauge sanft verweben.
Und grüßt auch mich einst du zum letzten Male,
Wenn mir der Tod vom Munde nimmt die Lebensschale,
Dann weise mir von deinem lichten Blau
Als letzten Dienst den Höhenweg zur Gottesau!
Was an mir sterblich war, es wird vergehen,
Jedoch du, kleines Haus, wirst weiterbestehen.
O grüß' und segne mir den Wanderer, dem du gewährt
Ein friedlich Dach. Und habt Ihr hier verklärt
Die Schönheit der Natur glücktrunken unter Euch geteilt
So denkt, ich hätte mitbegeisternd unter Euch geweilt.
Baden-Baden, den 18. Juni 1911
A. Batschari