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Sanierung Leopoldsplatz 2016-2018

Aus Stadtwiki Baden-Baden

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Die Sanierung des Leopoldplatzes 2016 bis 2018 ist eine groß angelegte Baumaßnahme im Zentrum von Baden-Baden. Die Bauarbeiten begannen im September 2016. Das Ende war für Sommer 2018 vorgesehen. Die Maßnahme war nötig geworden, weil die Marmorplatten auf der Platzoberfläche dem massiven Busverkehr nicht Stand gehalten hatten. Zuletzt glich die Platzoberfläche einem Flickenteppich und es musste ständig nachgebessert werden. Im Zuge der Voruntersuchung wurde auch unterirdisch ein erheblicher Sanierungsbedarf festgestellt.

Herausforderungen[Bearbeiten]

Eine Herausforderung für die Erneuerung des Leopoldplatzes stellte die Vielzahl von verschiedenen Wasserkanälen, Leitungen, Stromkabeln, Gasleitungen und Telefonkabeln dar.[1] Insbesondere im 100 Jahre alten Kanalnetz bestehen sehr komplizierte hydraulische Zusammenhänge. Dazu kommt der Rotenbachkanal, der von der Mittelachse der Sophienstraße kommend unter dem Leopoldsplatz in Richtung Luisenstraße verläuft.[1] Der Kanal weist eine sehr geringe Überdeckung von 20 bis 30 cm auf. Die Stabilität ist durch eine Stahlbetonplatte gewährleistet.[2]

Zeitweise war angedacht, den kompletten Platz für den Durchgangsverkehr zu sperren. Dies wurde mit der Komplexität der Baumaßnahme begründet. Davon wäre die Baden-Baden Linie erheblich betroffen gewesen. Die Busse die normalerweise über die Sophienstraße auf den Leopoldsplatz fahren, hätten dann den großen Umweg über die Schlossbergtangente nehmen müssen. Letztlich wurde das Problem mit einer teilweisen Sperrung des Platzes gelöst, so dass diese Busse doch über den Platz und dann je nach Bauphase über die Lichtentaler Straße oder Luisenstraße fahren können.

Ablauf[Bearbeiten]

Markterkundung[Bearbeiten]

Im Januar 2013 hatte der Bau-, Umwelt- und Umlegungsausschuss beschlossen, eine Markterkundung unter Einbeziehung eines für diesen Sachverhalt fachkundigen Ingenieurbüros durchzuführen. Verschiedene Firmen wurden angeschrieben und um Sanierungskonzepte gebeten. Fünf bewertbare Konzepte wurden eingereicht und in den Bereichen Funktionalität/Gewährleistung, Gestaltung, Bauausführung, Nachhaltigkeit und Kosten untersucht. Im Februar 2014 beriet der Bau-, Umwelt- und Umlegungsausschuss und anschließend der Gemeinderat und beschloss eine öffentliche Ausschreibung auf Basis der Betonbauweise. Dabei werden die von den Bussen überfahrenen Flächen mit Betonplatten und die Fußgängerbereiche mit Pflaster ausgestaltet. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die hohe Funktionalität und erheblich niedrigeren Baukosten. Die Dauer der Baumaßnahme wurde auf "mindestens 1 Jahr" geschätzt.[3]

Planung[Bearbeiten]

Im Oktober 2014 gab Werner Hirth, Erster Bürgermeister von Baden-Baden, bekannt, dass sich der geplante Baubeginn auf 2016 verschoben hat. Es habe sich herausgestellt, dass das Kanalsystem unter dem Leopoldsplatz marode sei und einer umfangreicheren Sanierung bedürfe, als bisher angenommen. Dies werde auch zu einer längeren Bauzeit führen.[4]

Anfang März 2015 stimmte der Bauausschuss mit großer Mehrheit für einen Gestaltungsvorschlag mit Betonplatten. Die 3,60 mal 3,60 Meter großen Platten werden in 3 Grautönen unregelmäßig verlegt.[5] Auf der Website der Stadt Baden-Baden findet sich ein Entwurfsbild.[6] Im zweiten Halbjahr 2015 solle die Ausschreibung beginnen. Vor dem Einsatz der Platten auf dem Leo werden diese zuerst auf einer durch Busse vielbefahrenen Fläche auf dem Gelände der Baden-Baden Linie getestet.

Im Juli 2015 gab Werner Hirth bekannt, dass mit der Maßnahme nach dem New Pop Festival im September 2016 begonnen werden soll. Damit sei man auf die Wünsche des Einzelhandels eingegangen, dem im Winterhalbjahr weniger Geschäft entgeht. Wenn alles gut läuft könnten die Bauarbeiten im Frühsommer 2018 beendet sein.[7] Bei einer Infoveranstaltung im Rathaus am 20.07.2015 gab die Stadtverwaltung weitere Details bekannt. Gebaut werden soll an sechs Tagen die Woche von 7 bis 19 Uhr. Zunächst werde die östliche und danach die westliche Platzhälfte aufgegraben. Die Verlegearbeiten der Betonplatten werde in umgekehrter Reihenfolge stattfinden. Alle Geschäfte blieben während der Baumaßnahme über Fußgängerstege zugänglich. Der Kiosk müsse versetzt werden. Den Vorschlag einen Entschädigungsfond für geschädigte Gewerbetreibende einzurichten lehnte Werner Hirth ab.[8]

Bauphase 1[Bearbeiten]

Die erste Bauphase begann nach dem New Pop Festival Mitte September 2016 und soll den Planern zufolge bis Mai oder Juni 2017 dauern. In dieser Phase wird ein unterirdischer Infrastrukturkanal geschaffen in dem Ver- und Entsorgungsleitungen verlaufen werden. Die Baustelle liegt auf der Südostseite des Platzes. Der Busverkehr Richtung Ebersteinburg und Merkur verläuft über die Luisenstraße im Westen.

Bauphase 2[Bearbeiten]

In der zweiten Bauphase, die von Mai oder Juni 2017 bis Januar oder Februar 2018 angesetzt ist, wird der Rotenbachkanal tiefer gelegt. Der Rotenbach verläuft von der Sophienstraße im Norden kommend unterirdisch unter dem Platz zur Luisenstraße. Bei der Planung hatte sich herausgestellt, dass die Decke des Kanals zu knapp unterhalb der Oberfläche verläuft. Im Anschluss an diese Baumaßnahme werden Betonplatten in drei verschiedenen Grautönen auf der Oberfläche verlegt. Während der Bauphase 2 liegt die Baustelle auf der nordwestlichen Seite des Platzes. Der Busverkehr Richtung Ebersteinburg und Merkur verläuft zwischen Platzmitte und Treppen beim Amadeus vorbei über die Lichtentaler Straße.

Bauphase 3[Bearbeiten]

In der dritten Bauphase, die für Januar oder Februar 2018 bis Mai oder Juni 2018 vorgesehen ist, verschiebt sich die Baustelle wieder auf die Südostseite des Platzes wie im Bauabschnitt 1. Nun werden auch hier die Betonplatten verlegt. Am Ende der Baumaßnahme erhält der Platz neue Sitzbänke und Beleuchtung. Das alte Kioskgebäude wird durch einen Neubau ersetzt. Weiter sind Baumpflanzungen vorgesehen. In der Bauphase 3 verläuft der Busverkehr wieder über die Luisenstraße.

Busverkehr[Bearbeiten]

Der Leopoldsplatz ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Baden-Badener Busverkehr. Die Baustelle stellt die Stadtwerke vor eine große Herausforderung. Während der Zeit der Baumaßnahme gibt es je nach Bauphase unterschiedliche Umleitungen und außerdem einige neue Bushaltestellen.

Die Busse der Tallinie, wie z.B. die Linie 201, verkehren durch die Lichtentaler Allee und Kaiserallee. Neu geschaffene Bushaltestellen befinden sich beim Museum Frieder Burda, Kulturhaus LA8 und auf der Fieser-Brücke bei den Kurhauskolonnaden.

Die Busse, die über die Sophienstraße von und in Richtung Murgtal, Ebersteinburg oder Merkur fahren, werden je nach Bauphase über die Luisenstraße oder Lichtentalerstraße umgeleitet.

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise:

  1. 1,0 1,1 Anlage Leitungsplan (öffentlich) zur Vorlage 13.023 Sitzungsdatum: 17.01.2013 (online) (abgerufen 31.10.2014)
  2. Anlage Überbrückung Rotenbach (öffentlich) zur Vorlage 13.023 Sitzungsdatum: 17.01.2013 (online) (abgerufen 31.10.2014)
  3. Vorlage 14.047 Betreff: Sanierung Leopoldsplatz - Sachstandsbericht Sitzungsdatum: 20. und 24.02.2014 (online) (abgerufen 31.10.2014)
  4. Artikel: Baubeginn Leopoldsplatz verschiebt sich auf 2016 auf goodnews4.de 10.10.2014
  5. Artikel Drei Schattierungen von Grau auf dem Leo von Harald Holzmann im Badischen Tagblatt 12.03.2015
  6. Leopoldsplatz in Schachbrettoptik auf baden-baden.de
  7. Artikel Leo: September 2016 bis Frühsommer 2018 von Patrick Frietsch im Badischen Tagblatt 17.07.2015
  8. Artikel Leo-Baustelle: Sechs-Tage-Woche im Badischen Tagblatt 21.07.2015