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Russischer Mythos Baden-Baden

Aus Stadtwiki Baden-Baden

Gold glänzendes Zeichen für die Verbindung von Russland und Baden-Baden - die Russische Kirche in der Lichtentaler Straße.

Der literarisch gestiftete, russische Mythos Baden-Baden sorgt heute für eine sehr hohe und weiterhin steigende Anzahl russischer Gäste in der Kurstadt. Für sie ist Baden-Baden ein Traumreiseziel. Geprägt wurde dieser Mythos insbesondere durch Turgenev und auch durch andere große russische Literaten, die im 19. Jahrhundert zu den prominenten Gästen der Stadt zählten. Sie verewigten Baden-Baden in ihren Werken, die in Sowjetzeiten zu den Pflichtlektüren russischer Schüler gehörten.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Zarin Katharina II. die Große (1729-1796) wollte die vorteilhaften Beziehungen nach Westeuropa weiter ausbauen und festigen. Daher suchte sie für ihren Enkel und potentiellen Nachfolger Alexander eine Ehefrau mit geeigneter Herkunft. In Frage kamen die zwei 11 und 14 Jahre alten badischen Prinzessinnen Frederike und Luise von Baden. Der 15-jährige Alexander entschied sich für Luise und bereits ein Jahr später fand die Hochzeit statt. Luise trat zum russisch orthodoxen Glauben über und nahm den Namen Elisabeth an. Damit war eine wegweisende Verbindung zwischen dem Hause von Baden und der russischen Zarenfamilie hergestellt. Im Jahr 1801 wurden Alexander und Elisabeth Zar und Zarin. Nach dem Sieg über Napoleon zog Zar Alexander am 28. November 1813 im Zuge der Befreiungskriege in Karlsruhe ein. Von da an war die Zarenfamilie oft in Baden-Baden und nahm Quartier im Neuen Schloss. Ab den 1820er Jahren wurde es in Russland Mode Baden-Baden zu besuchen, auch wenn die mehrwöchige Reise per Kutsche mit einigen Mühen verbunden war. Unter den Gästen befanden sich Vertreter des russischen Hochadels, wie die Familie Menschikov und die Familie Gagarin und berühmte Literaten wie Turgenev, Tolstoj, Dostoevskij und Gogol. Insbesondere die Baden-Badener Spielbank hatte eine große Anziehungskraft auf die russischen Gäste. Die Literaten verewigten die Kurstadt in ihren Werken. Viele der Werke wurden zu Pflichtlektüren russischer Schüler und Baden-Baden zu einem russischen Mythos.

Quellen[Bearbeiten]

  • Artikel "Baden-Baden und seine russischen Gäste" von Renate Effern erschienen in "Badische Heimat, Zeitschrift für Landes- und Volkskunde Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz" 3/2010
  • Artikel "Warum die Russen Baden-Baden so sehr lieben" von Elke Sturmhoebel auf welt.de 06.08.2008
  • SWR Beitrag auf Youtube Datum unbekannt