Jacques Bénazet
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Jean Jacques Bénazet (* 3. Dezember 1778 in Foix; † 13. März 1848 in Paris) war ein französischer Unternehmer und lange Zeit Betreiber der Spielbank in Baden-Baden. Als großer Förderer der Kurstadt wurde ihm am 9. Oktober 1840 die Ehrenbürgerwürde verliehen.[1]
Leben[Bearbeiten]
Jacques Bénazet wurde als Sohn eines Wagners in Foix geboren. In jungen Jahren lebte er in Bordeaux. Ob er in dieser Zeit Jura studierte oder nur Schreiber am Handelsgericht war, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Ab 1830 war Bénazet der Befehlshaber eines Bataillons der Nationalgarde in Paris und wurde 1832 mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet. Kurz darauf wurde er zum Oberstleutnant befördert. Durch geschickte Spekulationen erwarb er sich ein beachtliches Vermögen und wurde Generalpächter im Palais-Royal. Außerdem war er Mitpächter in allen zehn Spielsälen in Paris.[2] Mit dem Spielbankverbot in Frankreich, das ab 1838 in Kraft trat, war ihm die Geschäftsgrundlage entzogen und so musste er sich neu orientieren.
In Baden-Baden konnte er als Spielbankpächter die Nachfolge von Joseph Antoine Chabert antreten. Mit der Übernahme der Spielbank ging er auch hohe finanzielle Verpflichtungen ein. Die Höhe der Pacht belief sich auf 45.000 Gulden. Außerdem sicherte er zu Schulden in Höhe von 145.000 Gulden aus dem Bau des Kurhauses und des Dampfbades zu übernehmen, den Ausbau des Kurviertels zu finanzieren und auch Abgaben an die Badanstalten-Kommission zu leisten.
Jacques Bénazet verstand es Baden-Baden in der Welt bekannt und zu einem mondänen Modebad zu machen. Er gab viel Geld für Werbung aus. Beispielsweise ließ er Zeitungen und Broschüren in mehreren Sprachen drucken. Im Jahr 1845 erschien der umfangreiche Reiseführer "L'été à Bade" von Eugène Guinot auf Englisch, Französisch und Deutsch. Für das Werk, in dem er Baden-Baden besonders gut und ausführlich darstellte, erhielt der Franzose von Bénazet das beachtliche Honorar von 60.000 Francs. Außerdem investierte Jacques Bénazet in die Stadt. Er lies die Lichtentaler Allee ausbauen, ermöglichte den Bau der Trinkhalle und finanzierte ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm.[3]
Nach dem Tod Jacques Bénazets 1848 setzte sein Sohn Edouard Bénazet dessen Werk in Baden-Baden fort.
Quellen[Bearbeiten]
- Ulrich Coenen Von Aquae bis Baden-Baden Verlag Mainz 2008, ISBN 3-8107-0023-1, S. 228 ff.
Einzelnachweise:
- ↑ Liste der Baden-Badener Ehrenbürger
- ↑ Helmuth Bischoff Baden-Baden. Die romantische Bäderstadt im Tal der Oos DuMont Buchverlag Köln 1996, ISBN 3-7701-3086-3 S. 217
- ↑ Bäuerle und andere Stadtführer Baden-Baden - Altstadt - Villen - Allee Arbeitskreis für Stadtgeschichte Baden-Baden e.V. 1994, ISSN-NR. 0936-742X S. 100