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Baden-Baden

Aus Stadtwiki Baden-Baden

BadenBadenAltstadtPanorama.jpg
Panoramablick auf Baden-Baden

Baden-Baden (bis 1931 einfach Baden) ist eine weltbekannte Kurstadt im Westen Baden-Württembergs am Fuße des Schwarzwalds. Die heilenden Thermalquellen, die am Florentinerberg zu Tage treten, wurden schon von den Römern genutzt. Lange Zeit war Baden(-Baden) Residenzstadt der Markgrafschaft Baden und ist damit namensgebend für das Land Baden und somit auch für Baden-Württemberg. Die große Bekanntheit geht auf die Blütezeit im 19. Jahrhundert zurück, als Baden-Baden von einer kleinen Bäderstadt zu einer international bedeutenden Kurstadt aufstieg. Kaiser, Könige, Adelige und wohlhabende Bürger kamen in die Kurstadt an der Oos zur Gesellschaftskur. Aus dieser Zeit konnte sich die Stadt ein facettenreiches kulturelles Erbe bewahren. Vor diesem Hintergrund bewirbt sich Baden-Baden derzeit zusammen mit anderen international bedeutsamen Kurstädten dieser Zeit um das Prädikat UNESCO Weltkulturerbe. Weiterhin ist Baden-Baden als Kunst- und Kulturstadt bekannt.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein hieß die Stadt einfach nur Baden und wurde zur Abgrenzung von anderen Städten (z.B. Baden in der Schweiz) als Baden in Baden bezeichnet. Daraus entstand schon früh die inoffizielle Vereinfachung Baden-Baden. 1931 nahm die Stadt den Doppelname offiziell an.

Lage und Stadtgliederung[Bearbeiten]

Die historische Altstadt Baden-Badens liegt im Tal der Oos zwischen Battert, Merkur und Fremersberg. Das Tal öffnet sich nach Nordosten zur Rheinebene. Bis ins 19. Jahrhundert war die Stadt Baden-Baden durch die Stadtmauern begrenzt, erst dann begann sie sich in die Landschaft hinaus auszubreiten und mit den Nachbargemeinden zu verschmelzen.

Heute gliedert sich die Stadt in die Stadtteile Innenstadt mit dem historischen Stadtzentrum, in Lichtental mit Oberbeuern und Geroldsau im Südosten, Ebersteinburg im Osten, Balg, Haueneberstein und Sandweier im Norden, die Weststadt und Oos im Nordwesten, sowie die Reblandgemeinden Steinbach, Neuweier und Varnhalt im Südwesten.[1]

Die kreisfreie Stadt Baden-Baden ist umgeben vom Gebiet des Landkreises Rastatt.

Geschichte[Bearbeiten]

In der Zeit um 70 n. Chr. besetzten die Römer das zuvor keltisch besiedelte Oostal und gründeten die römische Siedlung Aquae, deren Name sich von den zahlreichen heißen Thermalquellen ableitete. Zwischen 99 und 197 n. Chr. stieg diese dann zum Hauptort Aquae Aureliae der Verwaltungseinheit Civitas Aurelia Aquensis auf. Der militärisch verwaltete Badeort wandelte sich zu einem Gebietszentrum mit ziviler Verwaltung. Städtische Strukturen entwickelten sich. Nach dem Fall des Limes um das Jahr 260 n. Chr. eroberten und besetzten die Alemannen das Oostal. Die anschließende alemannische und fränkische Siedlungsphase hinterließ jedoch kaum Spuren im Stadtgebiet. Das Städtchen an der Oos erhielt den von der lateinischen Bezeichnung abgeleiteten Namen Badon im Ufgau.

Eine aus dem Jahr 1040 stammende Urkunde belegt, dass die Villa Baden inzwischen ein Ort mit eigenem Marktrecht war. Der Name Baden stand zuerst nur für den Ort, später auch für die Markgrafschaft und das Großherzogtum. Mit Hermann II. begann im Jahr 1112 die Zähringer Herrschaft in Baden. Der Bau von Schloss Hohenbaden wird auf ihn zurückgeführt.

Mit der Gründung des Klosters Lichtenthal im Jahr 1245 wurden im Zusammenhang mit Schenkungen, Zehnt- und Allmendrechten erstmals auch die anderen Siedlungen im Oostal geschichtlich erwähnt: Balg, Oos, Beuern, Geroldsau und Scheuern.

1479 wurde das ältere Schloss Hohenbaden auf Befehl von Markgraf Christoph I. vom stadtnäheren Neuen Schloss als Residenz abgelöst. 1514 ließ er um Baden herum eine Stadtmauer errichten und verlieh der Stadt ein fortschrittliches Stadtrecht. Im 15. und 16. Jahrhundert besuchten berühmte Ärzte und Schriftsteller die Stadt.

Nach der Reformation wurde die Markgrafschaft im Jahr 1533 in die katholische Linie Baden-Baden und die evangelische Linie Baden-Durlach aufgeteilt. Im Jahr 1594 besetzte Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach die Markgrafschaft Baden-Baden. Dem Kaiser gegenüber hatte sich Markgraf Ernst Friedrich verpflichtet den Glauben im besetzten Landesteil nicht zu ändern. Auch nach dem Tod des Markgrafen und dem Beginn der Herrschaft seines Bruders Georg Friedrich gab es keinen offiziellen Wechsel. Allerdings wurden Katholiken immer stärker benachteiligt. Im Dreißigjährigen Krieg unterlagen die Truppen von Markgraf Georg Friedrich und Markgraf Wilhelm von Baden-Baden wurde Herrscher der Markgrafschaft Baden-Baden. Es folgte eine Phase der Rekatholisierung. Markgraf Wilhelm holte zur Gegenreformation den Kapuziner- und den Jesuiten-Orden in die Stadt und ließ sie Klöster gründen.

Im Jahr 1689 wurde die Stadt im Zuge des pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen angegriffen und großflächig in Brand gesteckt. Markgraf Ludwig Wilhelm war zu dieser Zeit mit der Abwehr der Türken im fernen Wien beschäftigt. Nach seiner Rückkehr verlegte er die Residenz von Baden-Baden nach Rastatt. Mit den Söhnen Ludwig Wilhelms starb die Linie Baden-Baden aus und die Markgrafschaft Baden-Baden fiel an die Markgrafen von Baden-Durlach.

Im Zuge des Verteilungskampfes der Napoleonischen Kriege wurde aus der unbedeutenden Markgrafschaft im Jahr 1806 ein von Frankreich abhängiges Großherzogtum. Großherzog Carl Friedrich trieb von Karlsruhe aus die Entwicklung des Kurortes Baden voran. Seine Sommerresidenz verlegte er in das restaurierte Neue Schloss. Sein Baudirektor Friedrich Weinbrenner zeichnete für den Bau des neuen Kur- und Promenadenhauses verantwortlich. Thermen, Trinkkuren und vor allem das Glücksspiel in der Spielbank lockten ein internationales Publikum in die Kurstadt. Sie wurde zum Treffpunkt von Politikern, Adel, wohlhabenden Bürgern und Künstlern und damit zur Bühne einer facettenreichen Gesellschaftskur. Mit zunehmender Bekanntheit entstand eine vielseitige Tourismus- und Freizeitinfrastruktur. Die Lichtentaler Allee wurde zum Park ausgebaut, es entstanden Luxushotels und viele bedeutende Gebäude, die die Kurstadt bis heute prägen.

Mit dem Krieg gegen Frankreich 1870 blieben die ausländischen Gäste aus. Ab 1871 wird das Glücksspiel im neu gegründeten Deutschen Reich per Gesetz verboten. Mit der Spielbank verlor Baden-Baden einen wichtigen Besuchermagneten. Um den zu erwartenden Besucherrückgang abzufangen, modernisierte man das Bäderangebot. Großherzog Friedrich ließ das Friedrichsbad, später auch das Augustabad erbauen. Statt dem französischen Adel traf sich von da an vor allem der preußische Adel in Baden-Baden.

Die zwei Weltkriege überstand Baden-Baden fast unbeschadet. Die Stadt wurde 1945 zum Sitz der französischen Militärregierung im Südwesten Deutschlands. Das französische Wohnviertel "Cité Francaise" entstand in der Weststadt. Viele bekannte Künstler ließen sich in Baden-Baden nieder. Die Stadt gewann wieder an Attraktivität.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Siehe hierzu den Hauptartikel Sehenswürdigkeiten Baden-Baden

Museen[Bearbeiten]

In Baden-Baden gibt es eine Vielzahl von Museen. Die Bekanntesten liegen dicht nebeneinander in der Lichtentaler Allee, weshalb dieser Abschnitt der Allee auch als Baden-Badener Museumsmeile bezeichnet wird. Das Quartett besteht aus dem Stadtmuseum, dem Museum Frieder Burda, der Staatlichen Kunsthalle und dem Museum LA8.

Stadtmuseum

Stadtmuseum Baden-Baden

Im Stadtmuseum wird die stadtgeschichtliche Sammlung ausgestellt.

Museum Frieder Burda

Museum Frieder Burda in der Lichtentaler Allee

Das private Sammlermuseum Frieder Burda zeigt die Sammlung des Kunstmäzens Frieder Burda.

Staatliche Kunsthalle

Eingang Staatliche Kunsthalle

In der Staatlichen Kunsthalle wird zeitgenössischer Kunst gezeigt.

Museum LA8

Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts im Kulturhaus LA8

Das Museum LA8 beleuchtet die Wechselwirkungen von Kunst und Technik im 19. Jahrhunderts.

Römische Badruinen

EingangRömischeBadruinen.jpg

Die römischen Badruinen wurden beim Bau des Friedrichsbads entdeckt. Heute sind Teile für Besucher zugänglich und bieten Einblicke in die fortschrittliche Badekultur der Römer.

Brahmshaus

Brahmshaus.jpg

Im Brahmshaus wandelt man auf den Spuren des großen Komponisten Johannes Brahms. Er hatte im 19. Jahrhundert einige Sommermonate im beschaulichen Lichtental verbracht.

Reblandmuseum

Reblandmuseum in Steinbach

Das Reblandmuseum beleuchtet die Geschichte des Baden-Badener Weinanbaugebiets. Gezeigt werden Modelle historischer Gebäude, zahlreiche Bilder, historische Funde und Gerätschaften des Weinanbaus.

Fabergé Museum

FabergéMuseum.jpg

Das Fabergé Museum zeigt die Kunst der Zarenkönige.

Kunstmuseum Gehrke-Remund

Das Kunstmuseum Gehrke-Remund zeigt Repliken der Bilder von Frida Kahlo.

Veranstaltungshäuser[Bearbeiten]

Festspielhaus

FestspielhausBadenBadenLuftbild1.jpg

Seit dem Bau des Festspielhauses 1998 gehört Baden-Baden zu den Festspielstädten ersten Rangs. Das Festspielhaus ist das größte Opern- und Konzerthaus Deutschlands.

Theater

TheaterBadenBaden.jpg

Das Theater am Goetheplatz ist eine Sprechbühne mit festem Ensemble. Zum Theater gehört auch das Theater im Kulissenhaus (TIK), das in einem Nebengebäude untergebracht ist.


Bauwerke[Bearbeiten]

Kurhaus

Kurhaus Baden-Baden

Das Kurhaus ist das Zentrum des Baden-Badener Kurviertels auf der linken Uferseite der Oos. Das Casino ist in dem Gebäude untergebracht.

Trinkhalle

Trinkhalle Baden-Baden

Die Trinkhalle entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts am nördlichen Rand des Kurgartens. Sie diente der Anwendung von Trinkkuren und auch heute noch kann man im Innenraum das Thermalwasser der Friedrichsquelle kosten.


Palais Biron

Palais Biron

Das Palais Biron ist eine Villa an der Lichtentaler Allee und heute Sitz der Industrie und Handelskammer.

Schloss Solms

Schloss Solms

Schloss Solms ist eine denkmalgeschützte Villa im Burgenstil auf dem Friesenberg.

Palais Hamilton

Palais Hamilton am Leopoldsplatz

Das Palais Hamilton ist eine Villa am Leopoldsplatz und als erste Villa Baden-Badens von stadtgeschichtlicher Relevanz.

Parks[Bearbeiten]

Lichtentaler Allee

LichtentalerAllee klein.jpg

Die Lichtentaler Allee ist Baden-Badens zentrale Prachtstraße und ein einzigartiges Denkmal der Gartenkunst.

Rosengarten Beutig

Rosenbögen überspannen die Wege im Rosengarten Beutig.

Der Rosenneuheitengarten Beutig auf dem Beutig ist ein internationaler Prüfgarten, in dem jährlich über 100 Rosenneuheiten aus aller Welt gezeigt und prämiert werden.

Wasserkunstanlage Paradies

Blick über die Wasserkunstanlage zur Stiftskirche

Die Wasserkunstanlage Paradies wurde von Max Laeuger in den 1920er Jahren gestaltet. Die lange Wasserkaskade ist auf die Stiftskirche ausgerichtet.

Schutzgebiete[Bearbeiten]

Nationalpark Schwarzwald

Hinweisschild Nationalpark Schwarzwald

Der Nationalpark Schwarzwald wurde 2014 als erster Nationalpark Baden-Württembergs eingerichtet. Ein Teil des Schutzgebiets liegt auf Baden-Badener Gemarkung.



Gemeinderat, Stadtverwaltung und OB[Bearbeiten]

Die Sitzverteilung im Baden-Badener Gemeinderat 2019 bis 2024 nach der Kommunalwahl 2019:

GRÜNE 11 Sitze (+3)
CDU 9 Sitze (-4)
SPD 5 Sitze (-2)
FBB 5 Sitze (+1)
FW 4 Sitze (-2)
FDP 3 Sitze (+1)
AfD 3 Sitze (+3)
Gesamt 40 Sitze

Oberbürgermeisterin ist Margret Mergen (CDU)


Persönlichkeiten[Bearbeiten]

Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten haben in Baden-Baden gelebt und die Kurstadt entscheidend geprägt. Lange Zeit waren die Markgrafen von Baden für die Geschicke der Stadt verantwortlich. Viele Namen sind mit der Blütezeit im 19. Jahrhundert verknüpft. Großherzog Carl Friedrich ließ Friedrich Weinbrenner die Stadt zu einem noblen Kurort ausbauen. Die Spielbankpächter Jacques Bénazet, Edouard Bénazet und Emile Dupressoir verstanden es die Gewinne der Spielbank geschickt in Unterhaltungsangebote, Werbemaßnahmen und Infrastrukturprojekte zu investieren und damit das Ansehen der Stadt erheblich zu steigern. Kaiser Wilhelm I. mit Gemahlin Augusta und auch Otto von Bismarck waren regelmäßig gern gesehene Gäste der Stadt. Große Künstler und Literaten, wie beispielsweise Iwan Turgenew, lebten vorübergehend in Baden-Baden oder ließen sich dauerhaft hier nieder. Auch heute noch gibt es zahlreiche Mäzene, wie beispielsweise Frieder Burda, die die Stadt weiterhin in ihrer positiven Entwicklung unterstützen. Einige dieser Persönlichkeiten erlangten die Ehrenbürgerwürde der Stadt.

Ansässige Firmen[Bearbeiten]

Heel

Die Biologische Heilmittel Heel GmbH ist der größte Hersteller homöopathischer Präparate in Deutschland.

L'TUR

Die L'TUR Tourismus AG ist ein Reiseveranstalter. L'TUR hat sich auf Last Minute Reisen spezialisiert.

Arvato Infoscore

Die Arvato Infoscore GmbH ist ein international tätiger Finanzdienstleister. Das Leistungsspektrum umfasst unter anderem Risikomanagement und Inkasso.

BIRCO

Die BIRCO GmbH ist ein Speziallist für Entwässerungssysteme.

Horst Höll Büroeinrichtung

Die Horst Höll Büroeinrichtung GmbH ist ein Spezialist für Büroinfrastruktur. Sie verkauft Bürogeräte wie z.B. Kopierer und Drucker.

Schöck Bauteile

Die Schöck Bauteile GmbH ist in der Bauzuliefererbranche tätig. Firmensitz ist in Steinbach.

BCG Baden-Baden Cosmetics Group

Die BCG Baden-Baden Cosmetics Group GmbH ist mit der Marke SANS SOUCIS bekannt.

Grenke

Die Grenke AG ist ein international tätiger Finanzdienstleister. Neben Leasing werden auch Factoring und Bankdienstleistungen angeboten.

Sparkasse Baden-Baden Gaggenau

Die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau ist die lokal ansässige Sparkasse mit einer Vielzahl von Filialen im gesamten Stadtgebiet.

Volksbank Baden-Baden Rastatt

Die Volksbank Baden-Baden Rastatt ist die lokal ansässige Volksbank mit einer Vielzahl von Filialen im gesamten Stadtgebiet.



Links[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stadt Baden-Baden: Statistische Zahlen, abgerufen am 18. Juli 2012